Erneuert euer Denken!
„Ich war so verbissen in der Saison“, sagte der Routinier. „Ich war oft zu aggressiv, und es ist einfach nichts schön von der Hand gegangen.“ Daher habe er sein Mindset verändert und sich im Kopf eine andere Strategie angeeignet: „Stell dich an den Start und versuch, bedingungslos zu attackieren. Die Konsequenzen sind dann nicht so entscheidend.“ Nur wenn er sich wohlfühle am Schi, wenn er spüre, dass er alles im Griff hat, könne er ans Limit gehen. Offensichtlich wirkt diese neue Denkweise befreiend und beflügelnd.
Die Christenheit hat vor wenigen Tagen die Fastenzeit begonnen, die Zeit der Vorbereitung auf Ostern, auf das Fest der Auferstehung. In der Fastenzeit nehmen wir uns besonders den Aufruf Jesu zu Herzen: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15) Den Appell zur Umkehr verbinden viele mit Buße und Kasteiung, mit Einschränkung und Verzicht. Doch dies ist kein Selbstzweck, es soll uns helfen, innerlich freier zu werden. Im griechischen Urtext steht für „Umkehr“ das Wort „metanoia“, was soviel bedeutet wie Sinnesänderung, eine Erneuerung in unserem Denken, unserer Einstellung und Lebensweise.
Der Apostel Paulus fordert uns auf, zu neuen Menschen zu werden: „Lasst euch erneuern durch den Geist in eurem Denken! Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!“ (Eph 4,23–24) Eine solche Umkehr gibt unserem Leben einen neuen Blickwinkel, sie bedeutet eine Hinwendung zu Jesus Christus, eine Orientierung an seinem Handeln und seiner Botschaft, eine Vertiefung der Beziehung zu ihm. Der Ausblick auf die Auferstehung, der sich dabei auftut, kann in vielen Lebenssituationen befreiend sein und helfen, Grenzen zu überwinden. Er stärkt uns in der Gewissheit: Es ist schon alles erlöst.
Alfred Jokesch, Sportseelsorger DSG Steiermark
Wie denken Sie darüber? Welche Erfahrungen haben Sie persönlich gemacht? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!