Schönborn: Vom Teamgeist im Fußball lernen
Text aus www.kathpress.at
Wien, 16.7.2021 (KAP) Fasziniert von der am Sonntag zu Ende gegangenen Fußball-Europameisterschaft hat sich Kardinal Christoph Schönborn zu Wort gemeldet. Der dabei an den Tag gelegte Teamgeist und das präzise Zusammenspiel habe ihn beeindruckt, erklärte der Wiener Erzbischof in seiner Freitags-Kolumne der Tageszeitung "Heute". Schönborn gab an, er habe bei der EURO das Achtelfinalspiel Österreich gegen Italien mitverfolgt - bei dem sein Heimatland "sehr gute Figur" gemacht habe - sowie dann noch einmal das Finalspiel, bei dem Italien gegen England als Europameister hervorging.
Alle könnten aus der Fußballbegeisterung einiges lernen, befand Schönborn. Besonders, dass sich jeder auf den anderen einstellt und ein Gewinnen nur gemeinsam möglich ist. "Wie schön wäre das, wenn wir in Politik, Kirche, Familie daraus lernen würden", wünschte der Kardinal. Der Fußball zeige zudem auf, dass Erfolg außer dem Können des Einzelnen immer auch ein Stück Glück benötige. "So ist es überall im Leben. Für das Glück müssen wir einfach dankbar sein", unterstrich der Erzbischof.
Ebenfalls nicht nur im Sport gelte, dass auch das Verlierenkönnen eine Tugend ist. Das Gegenteil von sportlicher Fairness seien hingegen die "Stürme an rassistischem Hass" gegen einige Spieler am vergangenen Sonntag gewesen, die Schönborn als "traurig und beschämend" bezeichnete.
Er selbst sei in der Schulzeit der "Schlechteste im Fußball" gewesen und man habe ihn meist aus Verlegenheit in die Verteidigung gestellt, da man nicht wusste, "was man mit mir anfangen soll", gestand Schönborn. Er habe es in Folge nicht zu einem "großen Fußballfan" geschafft, aber hin und wieder packe ihn dennoch das Fußballfieber.