Mr. Bean als Einstimmung auf Weihnachten?
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Deshalb: hinein ins Getümmel. Eintauchen in den fröhlichen Kaufrausch, wir versinken in all dem Kitsch und Kommerz. Kaum auszuhalten, aber doch unvermeidlich für die so wichtige Weihnachtsstimmung. Und die ist zerbrechlich wie eine Christbaumkugel. Da braucht es viel Lametta, um die innere Leere abzufedern, die auch der ganze Rummel nicht zudecken kann.
Und dann die Weihnachtsbeleuchtung. Licht an – Licht aus. Grelles Licht machen oder doch besser das Dunkel aushalten, den Stecker ziehen und dem ganzen Spuk ein Ende machen?
Ich suche Zuflucht bei der Krippe. Der Stall von Betlehem, ein Hort der Ruhe und des Friedens inmitten all der Geschäftigkeit. Hier kann ich zur Ruhe kommen, bei dem göttlichen Kind. Psst – still, weil’s Kindlein schlafen will. Hier bekomme ich eine Ahnung, worauf es zu Weihnachten ankommt. Menschwerdung. „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder …“ Holder Knabe mit lockigem Haar. Himmlische Ruh.
Aber auch diese Krippenspielidylle hält nicht lange an. Die Realität unserer Welt bricht schnell wieder durch. Die Hirten mit ihren Schäflein werden weggebracht – deportiert und abgeschoben. Die Brutalität des Lebens gelangt auch hierher nach Betlehem.
Der Tyrannosaurus Rex macht sich wieder bemerkbar. Er verkörpert all die bedrohlichen und furchteinflößenden Seiten und Eigenschaften im Menschen, die eigentlich längst ausgestorben sein sollten, aber doch immer wieder groß werden und uns beherrschen, tyrannisieren. Dann müssen die Panzer auffahren, wir rüsten uns auf bis zum Krieg der Sterne, um das „christliche Abendland“ zu verteidigen. Und wir müssen schließlich das Jesuskind, das göttliche Kind in uns, in Sicherheit bringen, müssen es ausfliegen mit einem Engel.
Aber auch das ist Weihnachten, auch das gehört zur Menschwerdung Gottes dazu, dass ich Jesus nicht in der Krippe belasse, in der romantischen Beschaulichkeit des Stalles von Betlehem, sondern ihn von dort herausnehme, ihn mitnehme in unsere heutige, moderne Welt, in mein eigenes Leben, in meinen Alltag. Dass ich Jesus in meinen eigenen vier Wänden eine Herberge gebe.
So wie es bei Angelus Silesius heißt:
Halt an, wo läufst du hin – der Himmel ist in dir!
Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.
Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren
und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren.
Alfred Jokesch