DSG Sicherheits-Tagesschitouren 2024
Auch heuer konnten wir die DSG Sicherheits-Tagesschitouren mit Tourenführer Gerhard Hobisch erfolgreich und noch dazu bei traumhaften Bedingungen durchführen.
Zuerst theoretisches Wissen sammeln
Freitag Nachmittag starteten wir wie üblich mit dem theoretischen Informationsteil im Seminarraum der Sportunion Stmk., wo uns Gerald in altbewährter Weise eine spannende Einführung in Schnee- und Lawinenkunde gab:
- Wie und warum entstehen sie, welche Arten gibt es, welche sind die gefährlichsten und heimtückischsten, wann und wie werden sie ausgelöst und vor allem: wie kann ich das Risiko minimieren und gefährlichen Situationen von vorne herein aus dem Wege gehen.
- Was versteht man unter „Standardverhalten“ abseits des gesichteten Geländes, wie sieht die rechtliche Lage aus, sollte doch etwas passieren? Was muss unbedingt auf der Tour mitgeführt werden, was ist empfehlenswert.
- Wie plane ich meine Tour, wie lese und verstehe ich den Lawinenlagebericht und warum es unbedingt nötig ist, sich dazu vor jeder Tour genauestens zu informieren.
- Welche neuesten Erkenntnisse hat die Wissenschaft bereit – inwieweit beeinflussen sich mitgeführte technische Geräte (GPS Uhr, Handy, elektronische Lawinenrucksäcke, Kameras und dergleichen) gegenseitig und stören den Empfang des Signals der Lawinensuchgeräte bei Senden wie beim Suchen. Wie kann ich dem bestmöglich entgegenwirken – z.B. Handy mindesten 20 cm vom LVS entfernt einstecken – bei einer Suche mindestens 50 cm bzw. ganz ausschalten usw.
- Und im schlimmsten aller Fälle – wie verhalte ich mich, wenn es passiert ist. Wie suche und finde ich einen Verschütteten, wie sondieren, wie schaufeln, welche erste Hilfemaßnahmen retten den Verunglückten, wie setze ich die Rettungskette in Gang.
Dabei wurde uns allen eindringlich bewusst, dass die schnelle Kameradenrettung die beste und oft die einzige Überlebenschance ist. Zeit – und das sind die ersten 15 Minuten – ist Leben und entscheidet meist über Leben und Tod. Daher ist es so wichtig, mit seinen Geräten, allen voran mit dem Lawinensuchgerät, vertraut zu sein, um mit ihm gerade in einer Stresssituation umgehen zu können. Daher üben, üben, üben …. und das genau haben wir dann auf den beiden Tages-Schitouren auch gemacht.
Danach das Wissen in der Praxis üben
Am Samstag ging die erste kleine Schitour auf die Weinebene - bei traumhaftem Wetter und grandioser Fernsicht widmeten wir uns ausgiebig dem Suchen und Sondieren des „verschütteten Rucksacks“.
Am Sonntag der nächsten Woche ging‘s dann auf die Planneralm – wiederum bei bestem Wetter. Nach ca. 2,5 Stunden teilweise ziemlich harschigem Aufstieg standen wir am Gipfelkreuz des Karlspitz auf 2.108m und konnten ein überwältigendes Panorama genießen. Wenn auch die Abfahrt ab und zu etwas „interessant“ war, so war sie doch bei weitem besser als beim Aufstieg befürchtet – v.a. aufgrund von Geralds umsichtiger Routenwahl. Ein großes Danke von der ganzen Gruppe!
Nach einer nochmaligen Suchübung im Gelände setzen sich zum Ausklang alle Teilnehmer:innen noch auf einen gemütlichen Einkehrschwung am Ausgangspunkt unserer Tour zusammen.
Wir freuen uns über ein Wiedersehen bei den nächsten Sicherheitstouren bzw. Sicherheitswochenende im nächsten Jahr!
Doris & Franz Kellnhofer & Gerald Hobisch