Jesus bei den Olympischen Spielen
Plötzlich erschien er formatfüllend im Fernsehbild, herrlich umstrahlt von der hinter ihm untergehenden Sonne. Und auch die Olympischen Spiele in Paris ließ sich Jesus nicht entgehen.
„Er is immer irgendwo, is ned fort und is ned då. Taucht kurz auf und irgendwann verschwind’t er dann“ Mit diesem Text hat die steirische Gruppe STS vor Jahren den Beatles-Song „Nowhere Man“ gecovert. Er beschreibt schön, wie Jesus vorgegangen ist. Manche behaupten, ihn bei der Eröffnungsfeier auf einer Seine-Brücke erkannt zu haben. Wobei bis heute heftig gestritten wird, ob er als geladener oder als ungebetener Gast dort aufgetaucht ist – ja sogar, ob er es selbst war oder bloß ein griechischer Doppelgänger.
Wenig später ist Christus, der Erlöser, auf dem Surfbrett des brasilianischen Medaillenfavoriten Joao Chianca aufgetaucht. Er musste von dort jedoch wieder verschwinden, damit der Athlet nicht disqualifiziert wird. Religiöse Symbole sind laut olympischem Reglement nicht zugelassen. Doch so schnell lässt sich Jesus nicht entmutigen. Auf einmal platzte er in ein Interview für die ARD-Sportschau. Die deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye hatte gerade Gold gewonnen. Auf die Frage des Reporters, was nach dem sensationellen 20-Meter-Wurf in ihr vorgegangen sei, sagte sie: „Im ersten Moment habe ich gesagt: Danke, Jesus.“ Unmittelbar davor habe sie eine tiefe Ruhe und Freude in sich verspürt und gedacht: Jetzt ist dein Moment – hab einfach Glaube. Und zum Abschluss des Interviews sang sie „This Little Light of Mine, I’m Gonna Let it Shine“.
Das spektakulärste Bild dieser Spiele lieferte der Surfer Gabriel Medina in Tahiti. Nach einem unglaublichen Ritt durch eine Monsterwelle sprang er lässig in die Luft und posierte schwebend wie Christus bei der Himmelfahrt mit dem Arm nach oben weisend. Auf Instagram zitierte er aus der Bibel: „Alles vermag ich durch den, der mich stärkt.“ (Phil 4,13) Und der amerikanische Hürdenläufer Rai Benjamin hielt nach dem Sieg in der 400-Meter-Staffel der Männer ein Schild mit der Aufschrift „#injesusnameijump“ – „Ich springe in Jesu Namen“ in die Kamera.
All diese Beispiele zeigen, dass Jesus bei den Olympischen Spielen omnipräsent war. Davon lässt er sich auch von manchen grimmig „Blasphemie“ schreienden Glaubenswächtern nicht abhalten. Danke, Jesus!
Alfred Jokesch, Sportseelsorger DSG Steiermark
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