Das Drei-Königs-Springen
denn die heimischen Springer-Könige Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft lieferten sich einen packenden Dreikampf und ließen die Konkurrenz weit hinter sich. Am Ende der Tournee waren sie um lediglich vier Punkte getrennt, während der Viertplatzierte, der Norweger Johann Andre Forfang, schon vierzig Punkte zurücklag.
Die Heiligen Drei Könige haben einen Stern aufgehen sehen (Mt 2,2), der die Geburt eines neuen Königs ankündigt. Sie haben sich auf eine weite und abenteuerliche Reise begeben, um ihm ihre Aufwartung zu machen. Während dieser langen Zeit sind sie gewiss zu einem eingeschworenen Gespann zusammengewachsen, in dem jeder seine Fähigkeiten und Mittel bestmöglich einbringt, um das gemeinsame Vorhaben zu meistern. Die Schispringer haben eine aufregende Reise von Obersdorf über Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck bis nach Bischofshofen bestritten. Dabei fiel die ÖSV-Mannschaft nicht nur durch Top-Platzierungen sondern auch durch Zusammenhalt und Teamgeist auf. „Wir gewinnen gemeinsam“ war das Motto und einer freute sich über den Erfolg des anderen. Man hat sich gegenseitig zu großartigen Sprüngen gepusht, zweimal wurde von den Kampfrichtern die seltene Höchstnote 20,0 vergeben und der Stern von Daniel Tschofenig ist so richtig aufgegangen. Gute Stimmung beflügelt.
Die Weisen aus dem Morgenland sind bei ihrer Reise auch dem politischen Herrscher, dem großen König Herodes, begegnet. Sie haben dessen verlogene Freundlichkeit sofort durchschaut und die finsteren Pläne, mit denen er seine Macht absichern wollte, unterwandert, indem sie auf ihrem Heimweg einen großen Bogen um seinen Palast gemacht haben. Unsere drei Schisprung-Könige haben zumindest eine kleine Euphorie im Land entfacht und ein wenig von der politischen Krise, die das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in diesen Tagen ausgelöst hat, abgelenkt.
Und während Kaspar, Melchior und Balthasar als kostbare Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe mitgebracht haben, kehren Daniel, Jan und Stefan mit Gold, Silber und Bronze von der Tournee zurück.
Alfred Jokesch, Sportseelsorger DSG Steiermark
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